Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen.
(Paul Cézanne, franz. Maler, 1839 – 1906)

FrauenFarben

Das Erwecken der weiblichen Archetypinnen

Die Verehrung des weiblichen Prinzips als schöpferische und nährende Kraft ist so alt wie die Menschheit. Mit der Ablösung des Matriarchats (mater = Mutter, arché = Herrschaft) durch das Patriarchat (pater = Vater), wurde der heilige und heilsame Aspekt der Frauenkraft ins Gegenteil verkehrt. Die Angst vor dem Mysterium der Weiblichkeit führt auch heute noch – selbst in Zeiten von #meetoo und Gendergerechtigkeit - zu Unterdrückung und Entrechtung von Frauen weltweit.

„FrauenFarben“ ist ein Zyklus von dreizehn Archetypinnen, die in jeder Frau schlummern. Er wurde inspiriert und entwickelt, während meiner langjährigen therapeutischen und spirituellen Arbeit mit Frauengruppen und all den unterschiedlichen Modellen weiblicher Archetypinnen vielfältiger Herkunft, die mir auf meinem Weg begegnet sind. Er vereint nordeuropäische, nordamerikanische, afrikanische sowie asiatische Anschauungen zu einer Melange aus stärkenden, nährenden und aufdeckenden Bildern und Übungen, die jeder Frau dabei helfen können, ihre verborgenen Potentiale zu erwecken und zu entwickeln. Die Grundlage hierfür ist die Tatsache, dass jeder Erd-Tochter eine Vielzahl von Fähigkeiten, Talenten und ein tiefes ursprüngliches Wissen innewohnen, die wenigsten davon aber wirklich erschlossen und gelebt werden.

Steckt nicht in uns allen eine mitfühlende Heilerin? Eine liebende Gefährtin, eine nährende Mutter und phantasievolle Geschichtenerzählerin? Wo in mir ist die Anführerin verborgen? Wo, die einfühlsame Empathin und die Frau, die voller Klarheit in ihre Zukunft schaut? Und die Kriegerin? Die Visionärin? Die Forscherin und Entdeckerin?

Auf dem weiblichen Heilungsweg zur Ganzheit kann es hilfreich sein, diese und noch viel mehr Facetten zu wecken, sie zu erfahren und ihnen Aufmerksamkeit zu schenken um sich dadurch an die kollektive Frauenkraft auf Großmutter Erde anzuschließen. Dies kann geschehen durch kreatives und zeremonielles Wirken in der Gemeinschaft oder ganz in der Essenz des eigenen Seins. Inspiration und Grundlage für diese Arbeit können therapeutische und spirituelle Ansätze sein, wie zum Beispiel der Frauenschamanismus, die Gestalttherapie, die Tanzpädagogik, die Körperpsychotherapie, die buddhistische Psychologie, die Biblio- und Poesie-Therapie und die Arbeit mit musikalischen und künstlerischen Mitteln.