Jedes Fest leitet eine klar umgrenzte Zeitspanne ein und schließt zugleich die vorhergehende. Nun liegt jedoch zwischen dem Schließen einer Tür und dem Öffnen einer anderen ein Raum, in dem die Zeit ihre sonstige Geltung verliert. (Francoise Le Roux)

FrauenFeste

Die Reise des Sonnengottes durch die Pforten des Jahres

Der keltische Jahreskreis beginnt und endet am 01. November. Der Sonnengott (in seiner archaischen Hirschgestalt) wird vom Dunklen Jäger Samhain getötet. Eine etwas friedlichere Variante ist diese: der gealterte Gott zieht sich unter die Erde zurück. Die Gefährtin des Sonnengottes – die Vegetationsgöttin – folgt Samhain in die Unterwelt und wird dort seine Braut und damit die Totengöttin. Gemeinsam herrschen sie als Winterkönig und Winterkönigin über die winterstarre Erde. Es ist der Beginn der Dunklen Zeit.

Die Nacht der Wintersonnenwende (Alban Arthuan oder Yul) am 21. Dezember, ist die längste Nacht des Jahres. In völliger Dunkelheit wird das Sonnenkind tief unten in der Erde aus dem Schoss der Totengöttin wiedergeboren. Der Sonnengott ist jedoch noch schwach, er muss im Schutz der Erde gehütet und genährt werden.

Es ist der Beginn der Rauhnächte – jener 12 Tage und Nächte, die scheinbar aus der Zeit gefallen sind. Sie gehören nicht mehr ins alte Jahr, aber das neue Jahr hat auch noch nicht angefangen.

Das Ende der Herrschaft des Winterkönigs ist am 02. Februar gekommen. Gott und Göttin verwandeln sich und steigen wieder an die Erdoberfläche. Sie, als jungfräuliche weisse Birkengöttin, reitet auf ihm – dem goldenen Sonnenhirsch - über die Erde und erweckt die Säfte in den Bäumen sowie die schlafenden Samen in der Erde. Sie sorgt dafür, dass die Gewässer wieder fließen und weckt auch die Lebensgeister der Menschen. Es ist der Beginn der Hellen Zeit, Imbolc, die Rückkehr des Lichtes. 

Um den 21. März herum, erleben wir die Frühlingstagundnachtgleiche, besser bekannt als Ostara. Es herrscht die perfekte Balance zwischen hell und dunkel und die Frühlingsgöttin tanzt mit dem Sonnenkind ausgelassen über die Wiesen und Felder um das Ende des Winters zu feiern.

Bis zum Beltane-Fest, am 01. Mai, ist der Sonnengott zu einem jungen Mann herangewachsen, der nun seine Königswürde einfordert. Gefeiert wird die Vermählung von Himmel und Erde, die heilige Hochzeit, ein Fest des Lebens und der Fruchtbarkeit.

Die Krönung des Sonnenkönigs findet am Tag der Sommersonnenwende (Alban Hevin oder Litha), zwischen dem 20. und 23. Juni statt. Er ist nun auf dem Höhepunkt seiner Macht, der jedoch als Übergang verstanden wird, denn nach dem längsten Tag des Jahres, werden die Tage nun wieder kürzer.

Das Lammas-Fest, auch Lughnasad, wird auch Schnitter-Fest genannt. Der alternde Sonnenkönig greift am 01. August nach der Sense und entscheidet, was schon reif ist und geerntet werden kann und was noch Zeit zum Wachsen braucht.

Am Tag der Herbsttagundnachtgleiche - Mabon am 20. bis 23. September - spürt der Sonnenkönig seine Kraft mehr und mehr schwinden. Die Ernte ist nun eingebracht. Zusammen mit seiner zur Muttergöttin herangereiften Gefährtin erwartet er seinen Abstieg unter die Erde und den Beginn der Dunklen Zeit. 

Die FrauenFeste folgen dem Jahreskreis  - eine spirituelle Reise voller Mythen und Metaphern, die auch als Lebensreise den Menschen verstanden werden kann. In den Workshops folgen wir den Rhythmen der Erdmutter und feiern die Übergänge mit kraftvollen Ritualen und Gesängen und jeder Menge weiblicher Spiritualiät.