Trauma und Stress
Nahezu alle Krankheitsbilder entstehen zunächst auf der Ebene des Nervensystems, bevor sie sich über Organe, Bindegewebe und Psyche bemerkbar machen – symptomatisch werden.
Die körperliche Manifestation von Stress und Trauma bezeichnet man als „Gewebeerinnerungen“. Die das eigentliche Trauma überdauernden gesundheitlichen Beschwerden werden „posttraumatische Belastungsstörungen“ genannt. Langanhaltender chronischer Stress wird zur „Stresserkrankung“.
Oft wissen die Patienten gar nicht, dass ihre Erkrankung eigentlich die Summe der belastenden Ereignisse ihres Lebens ist – angefangen bei der eigenen Geburt über Unfälle, Operationen, physikalische und psychische Gewalteinwirkungen bis hin zu Einflüssen auf das Nervensystem durch Narkosen oder andere neurologisch wirksame Medikamente.
Trauma und Stress bedeuten für das System eine massive Überforderung – sowohl durch ein einmaliges, heftiges Erlebnis, als auch durch dauerhaft anhaltende, sich stetig wiederholende belastende Situationen.
Wir finden bei traumatisierten, überforderten Menschen nicht nur Störungen im psychischen Erleben, sondern auch ganz konkrete Körperreaktionen wie z.B. eine Über- oder Unteraktivierung des Nervensystems, Fehlfunktionen im Hormonsystem sowie Irritationen des Immunsystems.
Dies kann dann zu vielfältigen Krankheitsbildern führen, die sich im Verlauf als erstaunlich behandlungsresistent erweisen.
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Ganzheitlichkeit
Es mittlerweile keine neue Erkenntnis mehr, dass im System „Mensch“ alles mit allem in Verbindung steht. Und so ist es auch nicht ausreichend, ein gesundheitliches Problem nur aus einem einzigen Blickwinkel heraus zu betrachten.
Eine ausschließliche psychotherapeutische Behandlung ist ebenso wenig zielführend, wie eine rein körpertherapeutische Arbeit. Und auch das Immunsystem reagiert so umfassend auf körperliche und emotionale Prozesse, dass es nicht außer Acht gelassen werden darf.
Die Ganzheitliche Traumatherapie steht aus diesem Grund auf drei Säulen:
Die erste Säule der Ganzheitlichen Traumatherapie: Psychotherapie
Psychotherapeutische Verfahren ermöglichen es, schädigende Glaubens- und Verhaltensmuster zu durchschauen. Sei es durch meditative Techniken, durch Imaginations-Arbeit oder auch durch aufdeckende Methoden: ein Schritt auf dem Weg zur Lösung des Problems ist es, den Mechanismus zu verstehen, den Umgang damit zu verändern und einen Integrationsprozess zu erreichen.
Die zweite Säule der Ganzheitlichen Traumatherapie: Körperarbeit
Die körpertherapeutische Behandlung unterstützt die Normalisierung unseres Nervensystems. Ob es sich um akute Ereignisse oder um längst vergangenes Geschehen handelt: für einen Teil des Nervensystems dauert der Stress weiterhin an und beeinflusst die Körperfunktion aber auch alle anderen Aspekte unseres Daseins. Durch die Behandlung, kann das Nervensystem in die Lage versetzt werden sich zu regulieren und Spannung abzubauen.
Die dritte Säule der Ganzheitlichen Traumatherapie: Immunregulation
Aufgrund der engen Verknüpfung von Nerven-, Hormon- und Immunsystem, beeinflussen sich diese drei Instanzen gegenseitig. Besteht eine Überaktivierung im Nervensystem, dann reagiert der Körper häufig allergisch, infektanfällig und autoimmun - je nach Schwachstelle und Prädisposition. Eine naturheilkundliche Unterstützung kann die überschießenden Prozesse regulieren und zur Wiederherstellung der normalen Funktion beitragen.